Kokosöl – das exotische Allroundtalent
Kokosöl ist eines der vielseitigsten Produkte, das sowohl in der Küche als auch in der Gesundheits- und Schönheitspflege Verwendung findet. Sogar für Haustiere eignet es sich. Kokosöl ist nicht mehr nur in der exotischen Küche beliebt, sondern gewinnt in der gesunden Küche weltweit immer mehr Anhänger.
Je nach Temperatur weist es eine feste oder flüssige Konsistenz auf – die Schmelztemperatur liegt bei ungefähr 24 Grad. Deshalb wird es sowohl als Kokosfett (fest) sowie auch als Kokosöl (flüssig) bezeichnet.
Erfahren Sie in diesem Artikel, was Kokosöl alles kann, warum sich der Griff zu nativem Kokosöl lohnt, welche Inhaltsstoffe Kokosöl so beliebt machen und wie sogar Ihre Haare und Ihr Haustier von diesem exotischen Allroundtalent profitieren können.
Wie wird Kokosöl hergestellt?
Die Kaltpressung spielt wie bei den meisten Ölen auch hinsichtlich der Qualität von Kokosöl natürlich eine grosse Rolle. Hochwertiges, kaltgepresstes Kokosöl wird aus dem frischen Fruchtfleisch (Kopra) der Kokosnuss hergestellt. Dieses ist von Natur aus sehr fetthaltig. Nach dem Ernten der reifen Kokosnüsse wird das Fruchtfleisch herausgepellt und getrocknet. Beim anschliessenden Pressen in der Ölmühle wird das Kokosöl gewonnen. Nur, wenn beim Pressen keine Wärme (die Temperatur darf 50° C nicht überschreiten) hinzugeführt wird, handelt es sich auch um kaltgepresstes Öl. Dank der schonenden Herstellung bleiben alle Inhaltsstoffe erhalten und es entstehen gleichzeitig keine schädlichen Substanzen wie zum Beispiel Transfettsäuren.
Auch Geschmack und Duft bleiben bei der Kaltpressung unverfälscht: Hochwertiges Kokosöl riecht und schmeckt natürlich nach Kokosnuss.
Natives Kokosöl – was heisst das?
Ein natives Kokosöl, idealerweise aus kontrolliertem Bio-Anbau, enthält noch seine ursprünglichen, wertvollen Inhaltsstoffe. Es ist ein Naturprodukt, das in der Herstellung nicht chemisch behandelt wurde und folglich unraffiniert ist. Unter chemische Behandlungen fallen industrielle Herstellungsprozesse wie Härten, Aromatisieren und Bleichen. Bei der industriellen Härtung fallen die bereits erwähnten, unerwünschten Transfettsäuren an.
Bei der Wahl von hochwertigem Kokosöl gilt: Je naturbelassener und reiner, desto besser. Achten Sie darauf, dass Kokosöl nativ, also unraffiniert und folglich aus Kaltpressung ist. Nur so können Sie sicher sein, dass alle wertvollen Inhaltsstoffe vollständig sind.
Was steckt in Kokosöl?
Das Besondere an Kokosöl ist seine spezielle Fettsäurezusammensetzung. Zudem stecken andere Inhaltsstoffe in diesem Naturprodukt wie Aminosäuren und kleinere Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen wie Vitamin E und B-Vitamine.
Kokosöl besteht zu über 90% aus gesättigten Fettsäuren, die restlichen 10% sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zum Vergleich: Natives Olivenöl besteht je nach Sorte aus fast 80% einfach ungesättigten Fettsäuren. In der modernen Ernährung ist meist ein Übermass an gesättigten (langkettigen) Fettsäuren vorhanden – sie stecken in vielen industriell verarbeiteten und tierischen Produkten. Ein Übermass an gesättigten Fettsäuren steht im Zusammenhang mit hohem Cholesterinspiegel.
Kokosöl ist reich an mittelkettigen Fettsäuren (sogenannte MCT – medium chain triglycerides) wie Laurinsäure, sowie Caprin- und Caprylsäure. Mittelkettige Fettsäuren können direkt zur Energiegewinnung genutzt werden und werden in der Leber direkt zu Ketonkörpern umgewandelt. Kokosöl (sowie reines MCT-Öl) gehört deshalb auch auf den Speiseplan bei ketogener Ernährung.
In der Küche: Kokosöl zum Braten
In vielen Küchen hat das Kokosöl diverse herkömmliche Bratfette mittlerweile abgelöst. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn das Öl aus der Kokosnuss bleibt dank dem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren beim Erhitzen stabil und bildet keine schädlichen Transfettsäuren, wie das zum Beispiel beim Olivenöl der Fall ist. Gleichzeitig enthält Kokosöl überhaupt kein Cholesterin, was es zur gesunden Alternative für Schmalz oder andere Bratfette macht. Dabei ist es sogar hocherhitzbar und eignet sich deshalb sogar zum Frittieren.
Kokosöl zum Kochen und Backen
Als pflanzliche, nährstoffreiche Zutat findet Kokosöl in vielen Gerichten Verwendung. Seine leicht exotische, cremige Note kommt besonders asiatischen Gerichten zugute und verleiht Backwaren ein fein-süsses Aroma. Im Gegensatz zu Butter und Co. ist Kokosöl auch für die vegane Küche geeignet. In Smoothies sorgt es nicht nur für Extrageschmack, sondern auch für die optimale Aufnahme aller fettlöslichen Vitamine.
Kokosöl für die Haut
Naturbelassen und ohne jegliche bedenkliche Inhaltsstoffe: Kein Wunder, dass Kokosöl auch als echter Schönheits-Allrounder für die Pflege der Haut immer beliebter wird. In Asien wird es schon seit jeher für die Körperpflege und sogar als Massageöl genutzt. Es spendet Fett und Feuchtigkeit und die Haut erhält von aussen eine Extraportion Vitamine, zum Beispiel das Vitamin E. Zahlreiche Pflegeprodukte enthalten Kokosöl. Vor allem in Naturkosmetik ist sie ein gern verwendeter Bestandteil.
Pur kann Kokosöl dünn auf Gesicht und Körper aufgetragen und sanft einmassiert werden. Spröde Hautstellen, wie sie an Ellenbogen und Knien oft auftreten, die Füsse oder auch Finger (vor allem die Nagelhaut) und die Lippen profitieren besonders von der extra-reichhaltigen Pflege. Als Make-up-Entferner ist Kokosöl ebenfalls bestens geeignet. Sogar wasserfestes Make-up lässt sich damit mühelos entfernen und die Haut fühlt sich danach angenehm weich an und duftet herrlich.
Kokosöl für die Haare
In den Tropen, der Heimat der Kokosnuss, ist Kokosöl seit jeher die wichtigste Pflege für Haare und Kopfhaut – und das auf ganz natürliche Weise. Im trockenen Haar kann etwas Kokosöl – auf die Spitzen oder unteren Haarlängen aufgetragen – dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit verleihen. Es schützt ausserdem vor Haarbruch, vor allem beim Kämmen. Ob schuppiges-, langsam dünner werdendes oder feines Haar – Kokosöl eignet sich zur Pflege aller Haartypen.
Besonderer Pflegetipp: Intensiv-Haarkur mit Kokosöl für spröde, krause oder sehr trockene Haare.
Anleitung für eine Intensiv-Haarkur mit Kokosöl:
- Waschen Sie Ihre Haare ganz normal und frottieren Sie sie mit einem Handtuch.
- Massieren Sie nun Kokosöl beginnend an den Spitzen in Richtung Haaransatz Strähne für Strähne sanft ein.
- Für schulterlanges Haar reicht circa ein Teelöffel Kokosöl, bei längerem oder kürzerem Haar nehmen Sie entsprechend mehr oder weniger.
- Bedecken Sie Ihre Haare nun mit einer Duschhaube oder einem Handtuch und lassen Sie das Kokosöl gut einwirken.
Je nach gewünschter Intensität können Sie Ihre natürliche Haarkur auch über Nacht einwirken lassen. Nach der gewünschten Einwirkzeit waschen Sie Ihr Haar wie gewohnt mit Shampoo. Möglicherweise ist es nötig, die Haare ein zweites Mal zu shampoonieren, um das Öl restlos zu entfernen.
Kokosöl für die Zähne
Das Ölziehen ist eine traditionelle Morgenroutine, die von vielen Menschen zur Säuberung der Zähne und des Mundraums durchgeführt wird. Aufgrund seines angenehmen Geschmacks eignet sich Kokosöl hervorragend zum Ölziehen. Da das Öl bei normaler Zimmertemperatur nicht ganz flüssig ist, empfiehlt es sich, einen Esslöffel in den Mund zu nehmen und kurz schmelzen zu lassen, bevor mit dem Ölziehen begonnen wird. Nach 15 bis 20 Minuten Ölziehen kann das Öl ausgespuckt werden.
Kokosöl für Hunde und Katzen
Als natürliches und reines Pflanzenöl kann Kokosöl bedenkenlos von Haustieren aufgenommen werden. Hunde oder Katzen mögen oft den Geschmack des Öls – ein wenig dem Futter beigemischt schmeckt es den Vierbeinern nicht nur, sondern sorgt auch für ein glänzendes Fell. Besonders der hohe Laurinsäuregehalt des Kokosöls ist ernährungstechnisch für unsere lieben Haustiere interessant.
Die Vorteile von Kokosöl für Hunde wurden und werden vor allem in den USA erforscht. Einzelnen Studien zufolge scheint Kokosöl positive Effekte auf den Magen-Darm-Trakt von Hunden zu haben. Auch die antivirale Wirkung wird hier erwähnt. Ein weiterer wichtiger Effekt liegt auf der Hand: glänzendes, dicht und gesund gewachsenes Fell, was dem interessanten Fettsäureprofil von Kokosöl geschuldet ist. Dieser Effekt tritt sowohl bei innerlicher als auch äusserlicher Anwendung ein. Als Schutz gegen Zecken ist die äusserliche Anwendung vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres klar zu bevorzugen.
Kokosöl gegen Zecken
Einige Studien weisen darauf hin, dass die in Kokosöl reichlich enthaltene Laurinsäure (Dodecansäure) als natürlicher Schutz gegen Zecken verwendet werden kann. Bei einer Untersuchung an der Freien Universität Berlin zeigte sich, dass Zecken schon bei einer Lösung, die nur zehn Prozent Laurinsäure enthält, das Weite suchen. Kokosöl nativ enthält etwa 60 Prozent, also 6-mal mehr natürliche Laurinsäure und damit zwölfmal so viel wie zum Beispiel Butter (mit 5 Prozent). Reiben Sie zum Schutz vor Zecken sich selbst und Ihre Lieben, Ihren Hund oder Ihre Katze einfach mit etwas reinem Kokosöl ein. Am besten machen Sie das, bevor Sie ins Freie gehen.
Häufige Fragen zu Kokosöl
Für was ist Kokosöl alles gut?
Für Kokosöl gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten. Es ist beliebt in der Küche zum Braten, da es dank des hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren hoch erhitzbar ist und im Gegensatz zu Ölen mit ungesättigten Fettsäuren keine Transfettsäuren bildet. Ausserdem kann Kokosöl zur Haut- und Haarpflege, sowie sogar bei Haustieren angewendet werden.
Was ist gesünder Kokosöl oder Olivenöl?
Grundsätzlich kann jedes naturbelassene Lebensmittel die tägliche Nährstoffaufnahme bereichern. Die Basis gesunder Ernährung ist eine ausgewogene und ausgeglichene Küche. Sowohl Olivenöl als auch Kokosöl können gesund sein. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt und die Öle kaltgepresst und nativ sind. Nur bleiben die ursprünglichen Inhaltsstoffe erhalten.
Ist Kokosfett gesund oder ungesund?
Kokosöl gilt als gesundes Lebensmittel. Natürlich sollte es aufgrund seines hohen Fettanteils nicht im Übermass verzehrt werden. In gemässigten Mengen kann mit seinen Nährstoffen den täglichen Speiseplan bereichern und zum Beispiel beim Braten und Kochen eine gute Alternative zu anderen Speiseölen wie Raps- oder Sonnenblumenöl sowie Margarine stellen.