Jod gehört zu den Spurenelementen und ist ein unentbehrlicher und lebensnotwendiger Bestandteil des menschlichen Körpers. Die höchste Konzentration davon lässt sich in der Schilddrüse finden, Jod ist ein wichtiger Baustein für unsere Schilddrüsenhormone. Auch wenn Jod oft nur im Zusammenhang mit der Schilddrüse erwähnt wird, ist das Spurenelement noch für viele weitere Aufgaben im Körper verantwortlich. Welche Funktionen übernimmt Jod? Wie hoch ist der tägliche Jodbedarf? Und wie und mit welchen Lebensmitteln kann die tägliche Jodversorgung natürlich gedeckt werden?
Diese Aufgaben erfüllt Jod im Körper
Jod und die Schilddrüse
Jod spielt für unsere Schilddrüse und einen gesunden Hormonhaushalt eine wichtige Rolle: Das Spurenelement trägt zu einer normalen Schilddrüsenfunktion und zur normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen bei. Unsere Schilddrüse wiederum ist für viele Stoffwechselvorgänge, aber zum Beispiel auch für die Entwicklung des Gehirns im Säuglingsalter verantwortlich. Das Spurenelement ist ein Baustein der beiden Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), welche unter anderem für den Energiestoffwechsel oder die Knochenbildung mit verantwortlich sind. Der Knochenauf- und abbau ist ein komplexer Vorgang, an dem um die 20 Hormone beteiligt sind, darunter auch Thyroxin und Trijodthyronin. Auch im Herz-Kreislauf-System erfüllen die jodhaltigen Schilddrüsenhormone wichtige Aufgaben, sie beschleunigen unter anderem den Herzschlag und erhöhen den Blutdruck sowie die Körpertemperatur. Die beiden Hormone kurbeln auch den Energieverbrauch an, sie sorgen dafür, dass der Fett- und Zuckerstoffwechsel gesteigert wird. Eine Unterfunktion der Schilddrüse beziehungsweise ein zu hoher TSH-Wert (Wert des Thyreoidea-stimulierenden Hormons) wirkt sich deshalb oftmals ungünstig auf das Gewicht aus. Allgemein sind die jodhaltigen Schilddrüsenhormone am Stoffwechsel beteiligt. So aktivieren sie zum Beispiel die Talg- und Schweissdrüsen und spielen bei der Eiweissbildung eine Rolle. Jod und die Schilddrüse sind also untrennbar miteinander verbunden, ein Jodmangel sollte unbedingt vermieden werden. Für das ungeborene Kind ist Jod auch schon essenziell, denn es ist für die Reifung des Gehirns mitverantwortlich.
Exkurs Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Die Hypothyreose geht mit einer mangelnden Hormonproduktion der Schilddrüse einher. Durch den Hormonmangel verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse im Körper und es kommt zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und einer Verringerung der Leistungsfähigkeit. Von einer Schilddrüsenunterfunktion sind viele Menschen betroffen, besonders häufig leiden Frauen darunter. Verstopfung, häufiges Frieren und eine Gewichtszunahme gehören ebenfalls zu den häufigen Symptomen. Festgestellt wird eine Schilddrüsenunterfunktion über einen Bluttest und die Schilddrüsenwerte. Eine weitere Möglichkeit ist eine Schilddrüsensonografie (Ultraschall) oder eine Szintigrafie (nuklearmedizinische Untersuchung).
Zudem wird der Arzt Sie körperlich untersuchen. Er wird zum Beispiel Ihre Halsregion abtasten, genau dort, wo die Schilddrüse sitzt. Damit kann der Arzt die Grösse und auch die Konsistenz der Schilddrüse ertasten. Ebenso wirft er einen Blick auf Ihre Haut, denn diese verändert sich meist bei einer Unterfunktion der Schilddrüse. Zusätzlich fragt er Sie nach allen typischen Symptomen ab. Es ist wichtig, dass die Hormondosis regelmässig kontrolliert und der TSH-Wert mittels Blutuntersuchung abgenommen wird. Eine Hypothyreose wird vom Hausarzt oder einem Facharzt für innere Medizin (Endokrinologie) behandelt. In der Schwangerschaft ist auch der Gynäkologe zuständig. Weitere bekannte Schilddrüsenerkrankungen sind die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis), meist aufgrund einer Autoimmunerkrankung
So wirkt Jod im Körper
Abgesehen von seiner wichtigen Funktion für die Schilddrüse und deren Hormonen, leistet Jod auch einen Beitrag an anderen körperlichen Funktionen.
- So trägt Jod zu einer normalen kognitiven Funktion bei. Das heisst, unsere mentale Verfassung und Leistungsfähigkeit sind ebenfalls von einer ausreichenden Jodversorgung abhängig.
- Auch zum normalen Energiestoffwechsel trägt Jod bei. Der Energiestoffwechsel sorgt für unsere Vitalität und Energiegewinnung. So wird zum Beispiel aus Nahrung (wie Kohlenhydraten, Fetten und Co.) verwertbare Energie für die Körperzellen hergestellt.
- Unser Nervensystem sorgt u.a. dafür, dass die Kommunikation in unserem Körper reibungslos funktioniert. Jod unterstützt die normale Funktion des Nervensystems.
- Nicht zu vergessen ist die Rolle, die Jod für unser äusseres Erscheinungsbild – eine gesunde Haut – spielt: Das Spurenelement trägt zur normalen Erhaltung der Haut bei.
Der tägliche Jodbedarf
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der tägliche Bedarf an Jod für Erwachsene und Jugendliche bei 200 Mikrogramm. Kinder weisen einen Bedarf von 100 bis 200 Mikrogramm und ältere Menschen einen Bedarf von 180 Mikrogramm auf. In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Jodbedarf, damit das ungeborene Kind gut versorgt werden kann. Etwa ab der zehnten Schwangerschaftswoche beginnt der Embryo damit, selbst Schilddrüsenhormone zu produzieren. Damit das gelingen kann, benötigt er ausreichend Jod in der Schwangerschaft. So erhöht sich hier der Jodbedarf bei Schwangeren auf 230 bis 260 Mikrogramm pro Tag. Sowohl ein Jodmangel als auch eine Jodüberdosierung sind zu vermeiden. Bei einem erhöhten Bedarf kann es sinnvoll sein, hochwertige Jodpräparate einzunehmen – halten Sie hierzu mit Ihrem Arzt Rücksprache.
Jodhaltige Lebensmittel – stehen sie auf Ihrem Speiseplan?
Das wohl bekannteste jodhaltige Lebensmittel ist jodiertes Speisesalz. Doch wussten Sie, dass Jod oft gar nicht von Natur aus in Salz enthalten ist, sondern nachträglich zugesetzt wird? Diese Massnahme wurde im frühen 20. Jahrhundert aufgrund hoher Kropf-Fallzahlen eingeführt. Jod wird normalerweise von Gemüse und Tieren über den Boden aufgenommen. Allerdings gilt der europäische Boden oft als nährstoffarm in Bezug auf beispielsweise Jod oder auch Selen. Deshalb enthält Gemüse natürlicherweise oft nicht grosse Jodmengen. Auch in tierischen Produkten wie Milchprodukten oder Eiern ist Jod oftmals erst wegen der Anreicherung im Futter der Nutztiere enthalten. Zu den natürlichen Quellen mit hohem Jodgehalt zählen fast nur Meerestiere wie Seefische (Meeresfische) und Algen. Glücklicherweise gibt es neben jodiertem Speisesalz auch folgende leckeren, pflanzlichen Lebensmittel, die natürliches Jod enthalten und sich aufgrund ihres weiteren Nährstoffgehaltes & ihrer Natürlichkeit nicht nur für Veganer eignen, sondern für alle, die ihre tägliche Jodaufzufuhr auf eine natürliche Art und Weise sicherstellen möchten.
- Algen: Algen sind eine beeindruckende, natürliche Jodquelle. Bekannt sind Speisealgen wie Wakame, Nori oder Dulse. Bereits wenige Gramm können den täglichen Bedarf decken und einfach in den Speiseplan integriert werden. Es gibt beispielsweise auch natürlich jodiertes Speisesalz mit Meeresalgen.
- Einige Gemüsesorten wie Brokkoli, Pilze, Spinat, Kürbiskerne und Erdnüsse enthalten ebenfalls Jod, allerdings nur einen niedrigen Gehalt. Alleine reicht dieser oft nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Trotzdem sind diese Gemüsesorten ein wichtiger Bestandteil einer natürlichen, jodoptimierten Ernährung und dürfen auf keinem Speiseplan fehlen!
Häufige Fragen zum Thema Jod
Für was braucht man Jod?
Jod gilt als wichtiger Mineralstoff für die Schilddrüse, da es sowohl zu deren normaler Funktion als auch zur normalen Bildung der Schilddrüsenhormone beiträgt. Abseits von dieser wichtigen Aufgabe spielt Jod darüber hinaus eine Rolle beim normalen Energiestoffwechsel, bei der normalen Funktion des Nervensystems, der Erhaltung normaler Haut sowie der normalen kognitiven Funktion und es trägt zum normalen Energiestoffwechsel bei.
Wo ist viel Jod drin?
Grundsätzlich gilt, dass Jod vor allem in Lebensmitteln enthalten ist, die aus dem Meer kommen: Also Meeresfisch wie zum Beispiel Lachs, Kabeljau und Makrele, Meeresfrüchte – Muscheln, Krebs- und Schalentiere – und natürlich auch Algen. Auch Milchprodukte und jodiertes Speisesalz liefern signifikante Mengen an dem Spurenelement. Grundsätzlich gilt, dass Jod vor allem in Lebensmitteln enthalten ist, die aus dem Meer kommen.
Was sind Anzeichen für Jodmangel?
Ein Jodmangel kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Neben allgemeiner Müdigkeit und Abgeschlagenheit kann es zudem zu Haarausfall, Gedächtnisproblemen, unerklärlicher Gewichtszunahme, trockener Haut und weiteren Symptomen kommen.