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Basenfasten: Ursachen & Folgen von Übersäuerung im modernen Lebensstil

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2. Teil des Ratgebers zum Thema Basenfasten: Ursachen und Folgen der Übersäuerung.
Die chronisch latente Azidose – eine unterschwellige, dauerhafte Übersäuerung des Körpers – hat sich zu einem der prägendsten Gesundheitsprobleme unserer modernen Gesellschaft entwickelt. Im Gegensatz zur akuten Azidose, die schnell lebensbedrohlich werden kann, schleicht sich diese Form der Übersäuerung langsam und oft unbemerkt in unseren Stoffwechsel ein. Die Ursachen sind vielfältig und tief in unserem modernen Lebensstil verwurzelt.

Ein wesentlicher Faktor ist unsere moderne Ernährung, die sich von der unserer Vorfahren stark unterscheidet. Der übermässige Verzehr von tierischem Eiweiss, vor allem in Form von Fleisch und Wurstwaren, führt zu einer vermehrten Produktion von Schwefelsäure im Stoffwechsel. Gleichzeitig enthält stark verarbeitetes Fast Food oft grosse Mengen an Phosphatzusätzen, die ebenfalls zur Säurebildung beitragen. Der hohe Konsum von raffiniertem Zucker verstärkt diesen Effekt noch, da bei dessen Verstoffwechselung zusätzliche Säuren entstehen.

Gleichzeitig ist die Aufnahme basischer Mineralstoffe drastisch zurückgegangen. Moderne Anbaumethoden und lange Lagerzeiten führen zu einem geringeren Mineralstoffgehalt in Obst und Gemüse. Auch der Trend zu stark verarbeiteten Lebensmitteln trägt dazu bei, dass wir weniger basische Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium aufnehmen. Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr verschärft das Problem zusätzlich, da dem Körper das Medium zur Ausscheidung von Säuren fehlt.


Auch der chronische Stress unseres Alltags spielt eine entscheidende Rolle. Bei Stress schüttet unser Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, das den Stoffwechsel in einen katabolen, säurebildenden Zustand versetzt. Denn moderate Bewegung hilft nicht nur bei der Säureausscheidung durch Schwitzen, sondern unterstützt auch die Atmung, über die ein Grossteil der Säuren in Form von Kohlendioxid ausgeschieden wird. Der weit verbreitete Schlafmangel verschärft die Situation zusätzlich, da unserem Körper die wichtige nächtliche Regenerationsphase fehlt, in der er seinen Säure-Basen-Haushalt regulieren kann.

Die physiologischen Folgen dieser chronischen Übersäuerung sind weitreichend. Um überschüssige Säuren zu neutralisieren, greift der Körper auf seine Mineralstoffdepots zurück, was langfristig zu einer Demineralisierung von Knochen und Zähnen führen kann. Die Enzymaktivität wird durch das saure Milieu beeinträchtigt, was die Verdauung und andere Stoffwechselprozesse verlangsamt. Die Zellerneuerung leidet unter dem Säureüberschuss, was sich in vorzeitiger Hautalterung und verzögerter Wundheilung äussern kann. Besonders gravierend ist die Beeinträchtigung des Immunsystems – in einem übersäuerten Organismus können die Abwehrzellen weniger effektiv arbeiten, was uns anfälliger für Infektionen und chronische Erkrankungen macht. Genau hier setzt das Basenfasten an: Es unterstützt die körpereigenen Puffersysteme und Ausscheidungsorgane bei der Neutralisierung und Ausscheidung überschüssiger Säuren. Dabei geht es nicht um eine kurzfristige „Entgiftung“, sondern um eine dauerhafte Entlastung des Säure-Basen-Haushalts.

Welche Lebensmittel sind während der Basenfasten-Zeit erlaubt?

Die richtige Lebensmittelauswahl bildet die Grundlage des Basenfastens. Denn bekanntlich verzichtet man nicht wie bei klassischen Fastenkuren komplett auf Nahrung, sondern wählt gezielt basische Lebensmittel aus, die den Körper bei der Entsäuerung unterstützen. Dabei gilt: Je naturbelassener und frischer die Lebensmittel sind, desto besser können sie ihre basische Wirkung entfalten.

Tabelle mit Lebensmitteln fürs Basenfasten

Zu vermeiden sind: Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide, Hülsenfrüchte, Kaffee, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel.

Basenfasten Anleitung: Tagesablauf & praktische Tipps

Genug der Theorie! Wie könnte ein Basenfastentag für dich aussehen?

6:30 Uhr – Der Start in den Tag Direkt nach dem Aufwachen trinkst du ein grosses Glas lauwarmes Wasser mit einem Spritzer frischer Zitrone. Dies regt deinen Stoffwechsel sanft an und unterstützt die morgendliche Entgiftung. Während du dich fertig machst, bereitest du dir einen entgiftenden Kräutertee zu – ideal sind Brennnessel oder Löwenzahn.

7:30 Uhr – Das Morgenritual Mit einer kurzen Trockenbürstenmassage regst du dein Lymphsystem an. Die Massage startest du an den Füssen und arbeitest dich mit sanften, kreisenden Bewegungen nach oben. Danach gönnst du dir eine belebende Wechseldusche.

8:00 Uhr – Das Basische Frühstück Dein Frühstück ist ein grüner Smoothie aus Spinat, grüner Apfel, Gurke und einem Stück Ingwer. Alternativ geniesst du eine Schale gedämpftes Gemüse mit frischen Kräutern. Dazu trinkst du einen weiteren Kräutertee oder warmes Wasser.

10:30 Uhr – Bewegung und Zwischenmahlzeit Zeit für einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft – die Bewegung unterstützt die Entgiftung. Als Snack greifst du zu einem reifen Apfel oder einer Handvoll eingeweichter Mandeln.

13:00 Uhr – Basisches Mittagessen Die Hauptmahlzeit besteht aus einer grossen Portion buntem Gemüse. Zum Beispiel: Gedämpfter Brokkoli, Karotten und Zucchini, dazu Ofenkartoffeln mit frischen Kräutern und ein grosser gemischter Salat mit hochwertigem Olivenöl.

15:30 Uhr – Entspannung und Entgiftung Du legst eine kurze Ruhepause ein und machst einige tiefe Atemübungen. Zum Nachmittag geniesst du eine basische Gemüsebrühe oder einen grünen Tee mit ein paar Trockenfrüchten.

17:00 Uhr – Aktive Phase Eine sanfte Yoga-Einheit oder ein entspannter Spaziergang helfen dir, den Tag ausklingen zu lassen. Die moderate Bewegung unterstützt die Säureausscheidung über das Schwitzen.

18:30 Uhr – Leichtes Abendessen Dein Tag endet mit einer leichten Mahlzeit wie einer wärmenden Gemüsesuppe oder einem Teller gedämpften Gemüses. Wichtig ist, dass die letzte Mahlzeit nicht zu spät eingenommen wird, damit der Körper sich nachts auf seine Regenerationsprozesse konzentrieren kann.

20:00 Uhr – Abendroutine Ein entspannendes basisches Fussbad mit Natron hilft dir, den Tag ausklingen zu lassen. Dazu geniesst du einen beruhigenden Kräutertee, zum Beispiel Kamille oder Melisse.

22:00 Uhr – Nachtruhe Eine ausreichende Nachtruhe ist essentiell beim Basenfasten. Im Schlaf laufen wichtige Entgiftungs- und Regenerationsprozesse ab. Achte darauf, dass dein Schlafzimmer gut gelüftet und nicht zu warm ist.

Eine Frau auf mehreren Stationen ihrer Basenfastenkur

Wichtige Begleiter durch den Tag:

  • Trinke über den Tag verteilt mindestens 2,5 bis 3 Liter stilles Wasser oder ungesüsste Kräutertees
  • Achte auf regelmässige Bewegungspausen
  • Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und kaue gründlich
  • Führe ein Fastentagebuch, um deine Fortschritte zu dokumentieren
  • Höre auf die Signale deines Körpers und passe den Tagesablauf bei Bedarf an

Dieser Tagesablauf dient als Orientierung und kann individuell an deinen Alltag und deine Bedürfnisse angepasst werden. Wichtig ist, dass du dich an die Grundprinzipien des Basenfastens hältst: ausreichend trinken, basisch essen, bewegen und entspannen.

Die Vorteile des Basenfastens

Wir haben schon von vielen Prozessen gehört, die nicht gut funktionieren, wenn wir in die Übersäuerung gehen. Doch welche positiven Auswirkungen kann Basenfasten auf unseren Körper haben?

Bessere Verdauung: Viele Menschen berichten von einer geregelten Verdauung und weniger Blähungen.

Strahlendere Haut: Durch die Entsäuerung und die erhöhte Flüssigkeitszufuhr kann sich das Hautbild deutlich verbessern.

Mehr Energie: Nach einer anfänglichen Umstellungsphase berichten viele von einem deutlichen Energieschub.

Gewichtsregulation: Auch wenn dies nicht das primäre Ziel ist, kann Basenfasten die natürliche Gewichtsregulation unterstützen.

Basenfasten: Dauer & Zeitpunkt


Der optimale Zeitpunkt für deine Basenfastenkur ist nicht zufällig gewählt – stattdessen folgt er den natürlichen Rhythmen deines Körpers. Im Frühling erwacht die Natur aus dem Winterschlaf und auch dein Organismus ist bereit für einen Neustart. Der Stoffwechsel kommt in Schwung, die Entgiftungsorgane arbeiten auf Hochtouren und dein Körper ist von Natur aus darauf eingestellt, angesammelte Schlacken loszuwerden. Der Herbst bietet eine ähnlich günstige Gelegenheit: Wenn die Tage kürzer werden, bereitet sich dein Körper auf die kalte Jahreszeit vor und ist besonders empfänglich für Reinigungsprozesse.

Die Dauer des Basenfastens solltest du deiner persönlichen Situation anpassen. Hier ein Beispiel:

Für Einsteiger (7 bis 10 Tage) Dieser Zeitraum ist ideal für den ersten Kontakt mit dem Basenfasten. Sie ist lang genug, um spürbare Effekte zu erzielen, aber kurz genug, um gut durchzuhalten. In dieser Zeit kann sich dein Körper langsam an die Umstellung gewöhnen und du kannst erste positive Veränderungen wahrnehmen. Die ersten drei Tage können als Eingewöhnungsphase anstrengend sein – halte durch, danach wird es viel leichter!

Für Fortgeschrittene (2 bis 4 Wochen) Wenn du bereits Erfahrung mit Basenfasten hast, kannst du eine längere Kur in Betracht ziehen. In dieser Zeit können tiefere Reinigungsprozesse stattfinden. Dein Körper hat die Möglichkeit, auch hartnäckige Säureablagerungen anzugehen und das Gewebe gründlich zu entgiften. Die längere Dauer ermöglicht es dir zudem, neue Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu etablieren.

Als Lifestyle (Integration in den Alltag) Die nachhaltigste Form des Basenfastens ist die Integration in den Lebensstil. Das kann bedeuten…

  • … einen festen Basentag pro Woche einzuplanen
  • … die 80/20-Regel zu befolgen (80 % basische, 20 % säurebildende Lebensmittel)
  • … regelmässige Mini-Basenkuren von 3 bis 4 Tagen durchzuführen
  • … nach üppigen Feiertagen bewusst basische Ausgleichstage einzulegen

Besondere Zeitpunkte für eine Basenfastenkur:

  • Nach den Feiertagen zur Entlastung
  • Vor oder nach dem Urlaub
  • Bei Saisonwechsel
  • In stressigen Lebensphasen zur Regeneration
  • Als Vorbereitung auf sportliche Herausforderungen
  • Nach einer Krankheit zur Unterstützung der Genesung

Beachte: Jeder Körper ist anders und auch dein persönlicher Rhythmus spielt eine wichtige Rolle. Höre auf deine innere Stimme – sie sagt dir, wann der richtige Zeitpunkt für eine Basenfastenkur gekommen ist. Plane die Kur in einer Phase, in der du dir die nötige Ruhe und Aufmerksamkeit für deinen Körper gönnen kannst.

Fazit


Basenfasten ist mehr als nur ein vorübergehender Trend – es ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Wiederherstellung des natürlichen Säure-Basen-Gleichgewichts. Die Kombination aus basischer Ernährung, ausreichender Bewegung und bewusster Entspannung unterstützt deinen Körper dabei, überschüssige Säuren auszuscheiden und seine Regulationssysteme zu entlasten. Gerade in unserer modernen, oft stressbelasteten Zeit kann eine Basenfastenkur den Reset-Knopf für mehr Vitalität und Wohlbefinden drücken. Die positiven Effekte – von besserer Verdauung über strahlendere Haut bis hin zu mehr Energie – zeigen, wie tiefgreifend diese sanfte Form des Fastens wirken kann. Dabei ist Basenfasten keine strenge Diät oder gar eine Zeit des totalen Verzichts, sondern ein flexibles Konzept, das sich optimal an die eigenen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten anpassen lässt. Ob als regelmässige Kur oder als langfristige Ernährungsumstellung – der basische Weg führt zu mehr Zellgesundheit und Lebensqualität. Denn eines ist klar: Sauer macht nicht lustig, sondern basisch macht vital!

Bildquellen:
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Katharina ist eine ganzheitlich orientierte Heilpraktikerin. Mit ihrer Erfahrung als Yogalehrerin und Physiotherapeutin bietet sie einen umfassenden Ansatz zur Gesundheitsförderung. Einfühlsam und kompetent verbindet sie in ihrer Praxis traditionelles Heilwissen mit modernen Therapien, um ihre Patienten auf dem Weg zu Wohlbefinden und Vitalität zu unterstützen.

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