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Aloe Vera – Pflanze, Inhaltsstoffe & Verwendung

Feld mit Aloe Vera Pflanzen in Reihen

iStock.com/Aaron Hawkins

Aloe Vera ist eine altbewährte Heilpflanze, der eine stark heilungsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Der Saft bzw. das Gel der Sukkulente gilt als kühlend und beruhigend auf die Haut und soll verschiedenste Hauterkrankungen und Probleme mindern. So gilt gekauftes oder selbstgemachtes Aloe Vera Gel stets als erste Wahl bei der Behandlung von Sonnenbrand. Gleichzeitig ist die Aloe eine beliebte dekorative Topfpflanze, die rote, orange und gelbe Blüten tragen kann.

Welche Inhaltsstoffe und Eigenschaften die Aloe Vera als Heilpflanze so wertvoll machen, verrät Ihnen dieser Artikel.

Steckbrief Aloe Vera

Aufgeschnittene Aloe Vera Stücke
iStock.com/MarsBars

Lateinischer Name: Aloe Vera, Aloe vulgaris, oft auch Aloe barbadensis

Herkunft: Arabische Halbinsel

Andere Namen: Aloe, Wüstenlilie, Bitterschopf, Echte Aloe

Familie: Grasbaumgewächse

Gattung: Liliengewächse

Pflanzentyp: Sukkulenten

Verbreitung: Afrika, Vorderasien, Südamerika, Mittelmeergebiet

Verwendbare Pflanzenteile: Blätter

Erntezeit: ganzjährig

Blütezeit: Juni (Europa)

Merkmale der Aloe-Pflanze

  • Mehrjährige Pflanze, kann bis zu 10 Jahre alt werden
  • Kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen.
  • Etwa 600 bekannte Aloe-Arten
  • Aussehen erinnert an Agaven oder Kakteen
  • Blätter: Rosettenartig angeordnet, lanzettförmig, am Rand bedornt, dick und fleischig, bis zu 50 Zentimeter lang
  • Aloe Vera Gel agiert als Wasserspeicher.
  • Bildet mittig einen aufrechten Stiel mit Blütenstand und bis zu zwei Seitentrieben.
  • Röhrenblüten je nach Sorte rot, gelb oder orange
  • Blüten wachsen als Trauben um den Stiel herum.
  • Kleine braunschwarze Samen
  • Verwechslungsgefahr: Es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Aloe-Arten und Agaven wie Aloe aristata, Aloe polyphylla und Aloe variegata.
  • Giftige Pflanzenteile: Die gelbliche Schicht der Blattrinde (enthält Aloin, das zu den Anthranoiden gehört)

Standort & Bodenbeschaffenheit

Die aus den (Sub-)Tropen stammende Aloe benötigt einen warmen, sonnigen Standort. Sie sollte vor Temperaturen von 4 Grad abwärts geschützt überwintert werden. Es empfiehlt sich ein Platz an einem sonnigen Südfenster oder im Wintergarten. Im Sommer sollte sie auf Terrasse oder Balkon in voller Sonne stehen.

Optimal ist ein mineralischer, nährstoffreicher Boden, der nicht zu stark gegossen wird. Die Sukkulente kann mehrere Wochen ohne Bewässerung auskommen. Nach langer Trockenzeit schrumpfen die wasserspeichernden Blätter. Die Erde sollte gut wasserdurchlässig und eher sandig sein, um eventuelle Staunässe zu vermeiden. Die im Handel erhältlichen Kakteen- oder Sukkulentenerden erfüllen die Ansprüche der Aloe Vera optimal.

Wie vermehrt sich Aloe Vera?

Am einfachsten können Sie die beliebte Zimmerpflanze züchten, wenn die Pflanze selbst Ableger bildet: Diese kleinen Ableger können, sobald sie ca. 5 cm Wuchshöhe erreicht haben, von der Mutterpflanze getrennt und umgetopft werden.

Aloe Vera & ihre Inhaltsstoffe

Aloe Vera Pflanzen und das daraus hergestellte Aloe Vera Gel haben diverse wertvolle Inhaltsstoffe. Bisher sind mehr als 200 aktive Stoffe bekannt. Dazu zählen essenzielle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie diverse Enzyme, Aminosäuren, Salicylsäure und zahlreiche Mono- und Polysaccharide (Zuckermoleküle).

Übrigens: Aloe bedeutet bitter – der Name bezieht sich auf den Geschmack des gelblichen, milchigen Blattsaftes, der aus den abgeschnittenen Blättern ausläuft. Dieser Blattsaft ist nicht immer erwünscht und wird bei der Herstellung von Aloe Vera Gel sorgfältig getrennt. Der getrocknete, erhärtete Blattsaft (auch Aloe Harz genannt) enthält Aloine und wird arzneilich verwendet.

Aloe Vera aufgeschnitten, Aloe Vera Gel sichtbar
iStock.com/apomares

Vitamine in der Aloe Vera

Der menschliche Körper benötigt für eine optimale Gesundheit viele verschiedene Vitamine, die er nicht selbst produzieren kann und über die Nahrung zugeführt werden muss. In der Pflanze selbst und dem Aloe Vera Gel sind sowohl wasser- als auch fettlösliche Vitamine enthalten. Die Eigenschaften der unterschiedlichen Vitamine wirken sich individuell auf den Körper aus.

  • Das Vitamin A trägt unter anderem zum normalen Eisenstoffwechsel, zur Erhaltung normaler Schleimhäute und zur Erhaltung normaler Haut und Sehkraft bei.
  • Thiamin, auch Vitamin B1 genannt, unterstützt den normalen Energiestoffwechsel, die normale psychische Funktion und die Funktion des Nervensystems.
  • Vitamin B2 (Riboflavin) hilft bei der normalen Bildung roter Blutkörperchen und trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei.
  • Weiter ist Vitamin B6 unterstützend für die normale psychische Funktion und die Funktion des Nervensystems.
  • Der Allrounder Vitamin C schützt die Zellen vor oxidativem Stress, unterstützt die normale Immunfunktion und hat viele weitere Aufgaben im menschlichen Körper.
  • Da fettlösliche Vitamin E trägt ebenfalls dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

Weitere Inhaltsstoffe sind Carotinoide wie Beta-Carotin, Vitamin B3 und Folsäure.

Mineralstoffe & Spurenelemente in der Aloe Vera

Diverse Prozesse im menschlichen Organismus brauchen Mineralstoffe und Spurenelemente für eine einwandfreie Funktion. Die folgenden essenziellen Stoffe finden sich in Aloe Vera. Die Liste gibt ausserdem Aufschluss darüber, wo die Mineralstoffe und Spurenelemente eine wichtige Rolle spielen können.

  • Calcium trägt zur normalen Blutgerinnung, zum Energiestoffwechsel und zur normalen Muskelfunktion bei und unterstützt die Erhaltung normaler Knochen
  • Eisen unterstützt die normale kognitive Funktion und den Energiestoffwechsel, trägt zur normalen Bildung roter Blutkörperchen bei und dient dem normalen Sauerstofftransport im Körper
  • Magnesium trägt zum Elektrolytgleichgewicht, dem normalen Energiestoffwechsel und der normalen Muskelfunktion ebenso bei, wie zur normale Eiweisssynthese und Funktion des Nervensystems.
  • Mangan spielt unter anderem eine Rolle bei der normalen Bindegewebsbildung und beim Zellschutz vor oxidativen Schäden.
  • Zink, sicherlich DER Allrounder, hat vielfältige Aufgaben. Es unterstützt den normalen Säure-Basen-Stoffwechsel, trägt zur normalen kognitiven Funktion, zur normalen DNA-Synthese und zur normalen Fruchtbarkeit bei und spielt auch eine Rolle beim Erhalt normaler Haut, Haare und Nägel.
  • Selen wiederum trägt u.a. zur Erhaltung normaler Nägel und der normalen Schilddrüsenfunktion bei.

Zusätzlich zu den genannten Stoffen beinhaltet die Wüstenlilie noch Chlorid, Chrom, Kalium, Kupfer, Natrium und Phosphor.

Aminosäuren und Enzyme

Von den 22 proteinogenen Aminosäuren kommen 20 in der Aloe Vera vor. Aminosäuren sind relevant für den Stoffwechsel und werden beinahe ausschliesslich über die Nahrung aufgenommen. Die Pflanze enthält eine Kombination aus nicht-essentiellen Aminosäuren wie Alanin, Glutaminsäure und Serin, bedingt essentiellen Aminosäuren wie Arginin und Histidin sowie essentiellen Aminosäuren wie Leucin, Lysin und Tryptophan. Die Blätter sind reich an Enzymen, die nützlich für Verdauung und Stoffwechsel sind. Enzyme übernehmen in unserem Körper viele Aufgaben. Sie sind unter anderem dafür verantwortlich, dass die chemischen Vorgänge problemlos ablaufen.

Aloverose – ein Zeichen von Qualität

Die Aloe-Pflanze beinhaltet noch andere Stoffe wie beispielweise Polysaccharide (Mehrfachzucker) und Monosaccharide (Einfachzucker). Unter den in Aloe enthaltenen Polysacchariden ist das hochwirksame Acemannan, auch Aloverose genannt. Auch in Ginseng und der Taigawurzel kommt Acemannan vor. Aloverose wirkt antimykotisch und antibakteriell. Es dient der Pflanze als Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Der Aloverosegehalt gilt als Qualitätsmerkmal. Je mehr ein Produkt davon enthält, desto mehr Vitalstoffe sind vorhanden und desto besser ist die Wirkung.

Die Verwendung von Aloe Vera

Aufgeschnittene Aloe Vera von oben
iStock.com/Agustin_Vai

Aloe Vera ist einerseits ein beliebter Inhaltsstoff von kosmetischen Produkten wie Gels, Cremes für Gesicht und Körper und weiteren feuchtigkeitsspendenden Hautpflegeprodukten. Gleichzeitig ist Aloe auch beliebt zum Trinken – pur als Aloe Saft oder als Bestandteil von Smoothies und Säften – und kann sogar gegessen werden.

Verwendet wird für obige Einsatzgebiete das wässerige, gelartige Mark, das sich in den fleischigen Blättern sammelt und der Pflanze als Wasserspeicher dient – das sogenannte Aloe Vera Gel.

Frische Aloe-Blätter gibt es in ausgewählten Supermärkten in der Frischabteilung zu kaufen: Einfach die seitlichen Dornen abschneiden, das Blatt in kleine Stücke schneiden und die grüne Schale entfernen. Die kleinen Aloe Vera Stücke können dann nach Belieben verwendet werden: püriert, als Stücke zum Beispiel im Salat oder als Bestandteil für selbstgemachtes Aloe Vera Gel und andere Hautpflegeprodukte.

Häufige Fragen zur Aloe Vera

An welchem Standort fühlt sich Aloe Vera am wohlsten?

Die beliebte Zimmerpflanze bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort in der Wohnung. Den Sommer verbringt sie auch gerne auf dem Balkon.

Wie oft muss man eine Aloe Vera giessen?

Die Aloe Vera ist eine Sukkulente, das heisst, sie speichert Wasser und muss nur selten gegossen werden. Am besten wartet man mit dem Giessen jeweils so lange, bis das Substrat vollständig trocken ist.

Gegen was hilft Aloe Vera?

Die Pflanze spendet Feuchtigkeit und wirkt u.a. abschwellend, beruhigend, kühlend, reiz- und schmerzlindernd. Deshalb wird Aloe Vera gerne angewendet bei gereizter, trockener Haut, Sonnenbrand, Insektenstichen und kleineren Brandwunden.

Wie kann ich Aloe Vera verarbeiten?

Frische Aloe Vera kann ganz einfach verarbeitet werden: Einfach die seitlichen Dornen abschneiden, das Blatt in kleine Stücke schneiden und die grüne Schale vorsichtig entfernen. Die kleinen Aloe Vera Stücke können dann nach Belieben verwendet werden: püriert, als Stücke zum Beispiel im Salat oder als Bestandteil für selbstgemachtes Aloe Vera Gel und andere Hautpflegeprodukte.

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